Schnellerer Produktionsstart als Ziel Rohm kauft bestehendes Solarwerk als neue SiC-Fertigungsstätte

Quelle: Pressemitteilung Lesedauer: 2 min

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Im Wettlauf um den Aufbau von Fertigungskapazität für den boomenden SiC-Leistungshalbleitermarkt errichten die meisten Player komplett neue Fab-Gebäude. Das japanische Unternehmen Rohm geht nun einen anderen Weg und erwirbt vom Solartechnikhersteller Solar Frontier ein bestehendes Werk. Durch die Nutzung der schon vorhandenen Infrastruktur soll die Produktion von SiC-Wafern dort bereits Ende nächsten Jahres anlaufen können.

Umnutzung statt Neubau: Rohm erwirbt das Kunitomi-Werk von des Solartechnik-Unternehmens Solar Frontier, um dort eine weitere SiC-Fertigungslinie aufzubauen.
Umnutzung statt Neubau: Rohm erwirbt das Kunitomi-Werk von des Solartechnik-Unternehmens Solar Frontier, um dort eine weitere SiC-Fertigungslinie aufzubauen.
(Bild: ROHM)

Nicht zuletzt wegen der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien zusammen mit dem Ziel, den CO₂ -Ausstoß zu reduzieren und so die Umweltbelastung zu verringern, wird dem Markt für moderne, effiziente Leistungshalbleiter auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) ein enormes Wachstum vorhergesagt. Kein Wunder also, dass die Halbleiterunternehmen reihenweise den Bau neuer Fertigungskapazitäten bekannt geben. So baut Infineon eine neue SiC-Fab in Kulim, Malaysia, Wolfspeed errichtet gemeinsam mit ZF ein neues SiC-Werk im Saarland, STMicroelectronics baut gemeinsam mit Sanan Optoelectronics eine gemeinsame SiC-Waferfab im chinesischen Chongquing, und Mitsubishi Electric hat den Bau einer neuen SiC Fab in Japan angekündigt.

Auch SiC-Anbieter Rohm hat 2021 im neuen Werk der Tochter Lapis Semiconductor in Miyazaki die SiC-Serienfertigung gestartet und erst 2022 eine auf dem Gelände seines Apollo-Werks im japanischen Chikugo neu errichtete SiC-Fab in Betrieb genommen. Bis zum Fiskaljahr 2025 soll dadurch im Vergleich zu 2021 die Zahl der SiC-Waferstarts des Unternehmens um den Faktor 6,5 steigen.

Umnutzung statt Neubau

Für den weiteren Ausbau der Fertigungskapazitäten geht Rohm jetzt jedoch einen anderen Weg und hat mit dem Solartechnikunternehmen Solar Frontier eine Vereinbarung über den Erwerb des ehemaligen Kunitomi-Werks von Solar Frontier in Japan getroffen. Die Übernahme soll im Oktober 2023 stattfinden, und laut eigenen Angaben wird daraus mit die größte Produktionsstätte der Rohm-Gruppe entstehen.

Auf etwa 115.000 Quadratmetern sollen die neuen Rohm-Fertigungsstrukturen vor allem für SiC-Halbleiter entstehen, einen anderen Teil von Gelände und Gebäuden will Solar Frontier weiterhin als Geschäftssitz nutzen.
Auf etwa 115.000 Quadratmetern sollen die neuen Rohm-Fertigungsstrukturen vor allem für SiC-Halbleiter entstehen, einen anderen Teil von Gelände und Gebäuden will Solar Frontier weiterhin als Geschäftssitz nutzen.
(Bild: ROHM)

„Diese Akquisition ermöglicht einen schnellen Produktionsstart durch die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur“, nennt Wolfram Harnack, Präsident von ROHM Semiconductor Europe den wesentlichen Vorteil dieser Strategie, „so wird ROHM in der Lage sein, die stark wachsenden Bedarfe seiner Kunden weiterhin zeitnah und zuverlässig zu beliefern.“ Der erhoffte Zeitgewinn ist beträchtlich: Während für die meisten der von Grund auf neu gebauten Fabs eine Zeitspanne vom ersten Spatenstich bis zum Anlauf der Waferfertigung in der Größenordnung von drei Jahren genannt wird, strebt Rohm an, im jetzt erworbenen Kunitomi-Werk den Betrieb bereits Ende 2024 aufzunehmen.

Ehrgeiziges Ziel: Durch die stark erweiterten Fertigungskapazitäten will Rohm seine SiC-Waferstarts bis zum Fiskaljahr 2030 um den Faktor 35 gegenüber 2021 steigern.
Ehrgeiziges Ziel: Durch die stark erweiterten Fertigungskapazitäten will Rohm seine SiC-Waferstarts bis zum Fiskaljahr 2030 um den Faktor 35 gegenüber 2021 steigern.
(Bild: ROHM)

35-mal mehr SiC-Waferstarts bis 2030

Bestandteil der Übernahmevereinbarung ist, dass Solar Frontier plant, im Rahmen eines Leasingvertrags einen Teil des Geländes und der Gebäude weiterhin als Geschäftssitz zu nutzen. Von den insgesamt etwa 230.000 Quadratmetern Geschossfläche am Standort Kunitomi sollen etwa 115.000 Quadratmeter für die neuen Rohm-Produktionsanlagen genutzt werden, vornehmlich für die SiC-Fertigung. Die Rohm-Verantwortlichen gehen davon aus, dass nicht zuletzt durch diesen Schritt die erforderlichen SiC-Produktionskapazitäten bis zum Fiskaljahr 2030 abgedeckt sind. Ein ehrgeiziges Ziel, denn gegenüber dem Fiskaljahr 2021 soll diese Kapazität bis dahin immerhin auf das 35-Fache anwachsen. (cg)

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