Power-Management-ICs Automotive-PMICs melden Anomalien an das ADAS
ISO 26262- und ASIL-B-konforme Power-Management-ICs für Automobil-Kameramodule integrieren Benachrichtigungsmechanismen bei der Erkennung von Anomalien und den branchenweit kleinsten Formfaktor.

Die rasante Entwicklung von Fahrerassistenz-Systemen (ADAS; Advanced Driver Assistance Systems) hat die Zahl der benötigten Onboard-Kameras signifikant erhöht. Gleichzeitig gewinnt die Einführung von funktionalen Sicherheitskonzepten verstärkt an Bedeutung, weil schon der Ausfall einer einzigen Kamera zu einem erhöhten Unfallrisiko führen kann. Für die Hersteller von Autos und Fahrzeugkomponenten, sowie der Halbleiterlieferanten, ist es daher zwingend erforderlich, die internationale Sicherheitsnorm ISO 26262 einzuhalten.
Die Norm ISO 26262 wird hier für sicherheitsrelevante elektrische/elektronische Systeme in Kraftfahrzeugen angewandt und definiert ein Vorgehensmodell zusammen mit geforderten Aktivitäten und Arbeitsprodukten sowie anzuwendenden Methoden in Entwicklung und Produktion. Das Entsprechen dieser Norm soll die funktionale Sicherheit eines elektronischen Systems im Kraftfahrzeug gewährleisten. Denn aufgrund zunehmender Komplexität elektronischer Fahrzeug-Komponenten steigt nämlich die Möglichkeit von Fehlfunktionen. Ist eine sicherheitsrelevante Komponente von einer solchen Fehlfunktion betroffen, besteht Lenebsgefahr: Würde etwa ein ESP-Steuergerät in einem Kraftfahrzeug bei zügiger Fahrt unerwartet eine Vollbremsung auslösen, ist ein Auffahrunfall nich auszuschließen.
ROHM kündigt mit der BD868xxMUF-C-Serie (BD868C0MUF-C, BD868D0MUF-C) ISO 26262- und ASIL-B-konforme PMICs für Automobil-Kameramodule an, die in ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) eingesetzt werden können. BD868xxMUF-C-Serie bietet Benachrichtigungsmechanismen bei der Erkennung von Anomalien und den branchenweit kleinsten Formfaktor.
Durch die Erfüllung der strengen Anforderungen an die funktionale Sicherheit erleichtern die neuen Produkte die Sicherheitsanforderungen der nächsten ADAS Generation, sagt ROHM. Die benötigten vier Spannungsregler (drei Schaltregler und ein LDO) für das Kamerasystem sind in einem nur 3,5 mm × 3,5 mm großen Gehäuse integriert und haben nach Herstellerangaben den branchenweit kleinsten Formfaktor bei vergleichbaren Kamera-PMICs.
Die ICs melden Anomalien wie zum Beispiel Spannungsabweichungen oder thermische Überlastung über den I2C-Bus. Im Vergleich zu früheren Lösungen wird ein externer LDO und weitere passive Komponenten weniger benötigt, und zudem die PMIC-Gehäusegröße verringert. Dies ergibt eine um 25% kleinere Montagefläche gegenüber früheren Lösungen und ermöglicht kleinere Fahrzeugkamerasysteme, betont ROHM. Eine weitere Miniaturisierung sei durch Optimierung für individuelle Anpassungen möglich. Um die unterschiedlichen Anforderungen von CMOS-Bildsensoren verschiedener Hersteller zu erfüllen, können die Ausgangsspannungs- und Sequenzsteuerungseinstellungen sowie das Verhalten bei Anomalien individuell konfiguriert werden. Dies vereinfach die Entwicklung erheblich.
Produktspektrum: Zusätzlich zu den vier Modellen (BD868A0MUF-C, BD868B0MUF-C, BD868C0MUF-C, BD868D0MUF-C), die sowohl ISO 26262 als auch ASIL-B erfüllen, wird die Produktreihe das nicht ISO 26262-konforme Modell BD868C1MUF-C enthalten. Dieses eignet sich für Anwender, die keine ASIL-Konformität benötigen. ROHM könne die Produkte auch auf der Grundlage von Kundenanforderungen wie Ausgangsspannungen, Spannungstoleranzen, Sequenzierung und funktionalen Sicherheitsanforderungen anbieten.
Muster gibt es seit April 2022, die Serienfertigung beginnt im August 2022. Weitere Modelle (BD868A0MUF-C, BD868B0MUF-C, BD868C1MUF-C) sollen ebenfalls nacheinander auf den Markt kommen.
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